Prima Stimmung in „Eidtsfritze Schauer“
In der vollbesetzten Scheune von Hubert Eidt in Hundsangen fand zum zwölften Mal die beliebte Veranstaltung des Kulturfördervereins „Seng met un schwätz platt“ statt. Elf Männer und Frauen unterhielten das Publikum im Westerwälder Dialekt und dazwischen sorgten Otto Merfels, alias „Onnergässer Otto“, und der Hausherr Hubert Eidt, alias „Eidtsfritze Hubert“, sowie neu dabei Winfried Bingel, mit ihren Akkordeons für die musikalische Begleitung. Das Publikum sang eifrig mit, von Volksliedern wie „Jetzt kommen die lustigen Tage“ bis hin zu alten Schlagern wie „Spiel noch einmal für mich Habanero“. Auch der ein oder andere Plattschwätzer sang, so der schon zum festen Rednerstamm gehörende Seppl Friedrich aus „Hollese“, der den „Wällermann“ sang oder, zum ersten Mal dabei, der ehemalige Mainzer Hofsänger und auch aus dem Sängerdorf Lindenholzhausen stammende Hans Albert Demer, der sehr eindrucksvoll das „Wolgalied“ interpretierte.
Zu einem Abschlussfoto versammelten sich alle Akteure beim „Platteschwätzerobend“ in „Eidtsfritze Schauer“.
Eröffnet hatte die Veranstaltung Rita Wörsdörfer aus Salz. In ihrem humoristischen Vortrag beleuchtete sie den Arztbesuch einer Westerwälderin. Elfi Kronimus aus Hundsangen erzählt gekonnt von Zeiten, als es noch kein Handy gab, und Thomas Heibel aus Kuhnhöfen von seinen Kindheitserinnerungen. Aus Görgeshausen begeisterten gleich zwei Rednerinnen. Ulrike Brühl trug auswendig ein Gedicht vor, in dem eine Kröte es verstand ihr Leben zu retten, durch heftige Bewegungen in einem „Schmanddebbe“. Claudia Kniepe stand ihr nicht nach und berichtet von Früher, „…als un jedem Haus en Koustall wor, un en Sau geschlocht wur“. Spontanität war an diesem Abend auch gefragt, Rudi Görg aus Salz, Maria Merz aus Heilberscheid und Maria Weidenfeller aus Bilkheim brachten sich mit ihren Darbietungen ein.
Nachdem Hans Albert Demer in einem zweiten Teil noch einmal den „Chianti Wein“ besang, kam die Stunde von Marvin Hannappel. Moderator Dieter Ehinger freute sich besonders auf diesen Auftritt, da mit Marvin mal ein junger Plattschwätzer die Bühne betrat. Zu ersten Mal konnte der Dreißigjährige mehr als überzeugen und die Leute mitnehmen in den Cap-Markt, wo so allerlei passierte. Da rannten schon mal zwei Frauen zusammen. „Do es dem Ursel, wot mei Tante es, ronner gefalle glatt et Gebess! Dot hat sich su in Rasch geschafft, do läis die Kukident-Nasshaft-Kraft, no! - Un ehe mer sich hat versäih, log dot Gebess of der Er, un et Ursel off die Knäij“.
Der Applaus des Publikums war allen Plattschwätzern gewiss. So fiel es auch Bürgermeister Klaus Lütkefedder nicht schwer in reinstem Wallmeröder Platt allen zu danken, insbesondere dem Hausherren Hubert Eidt für die Bereitstellung der Scheune, der Feuerwehr für die Bewirtung und den Auf- und Abbau, sowie Michael Fein für Ton und Technik. Bis weit nach Mitternacht wurde noch in der „Schauer“ gefeiert, und vor allen Dingen „platt geschwatzt!“