Bischof Bätzing informiert sich über „Leben im Dorf“

Geschrieben von: Leben im Dorf am .

LiD Bischof Baetzing 2022Vorstellung der Initiative stößt auf großes Interesse. Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Bistum und Verbandsgemeinde bei kirchlichen Immobilien vereinbart.

Das Erfolgsmodell „Leben im Dorf“ der Verbandsgemeinde Wallmerod hat das Interesse des Limburger Bischofs Georg Bätzing geweckt, der sich bei seinem Besuch in Wallmerod gemeinsam mit den Pfarrern Stenger und Hufsky, sowie Vertretern des Bischöflichen Ordinariats und der synodalen Gremien über das Konzept und die Strategie der Verbandsgemeinde informierte.

Bürgermeister Klaus Lütkefedder begrüßte den Gast aus Limburg im Rathaus und stellte die Initiative „Leben im Dorf – Leben mittendrin“ vor. „Seit fast 20 Jahren hat die Verbandsgemeinde Wallmerod Erfahrungen im Erhalt und in der Entwicklung der Ortskerne in unseren Dörfern. Wir konnten an vielen Stellen Leerstand und ein „ausbluten“ der Dorfkerne verhindern. Letztendlich haben wir die Attraktivität unserer Dörfer kontinuierlich verbessert.“

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Von den Ergebnissen der Initiative zeigte sich Bischof Bätzing sichtlich erstaunt. Er erfuhr von den bisher 457 geförderten Objekten in den 21 Ortsgemeinden mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 85 Millionen Euro. Alleine in Hundsangen sind derzeit 79 Objekte gefördert. Stolz ist man darauf, dass dieses Modell zu zwei Drittel von jungen Familien mit Kindern in Anspruch genommen wird. „Damit verhindern wir den Wegzug der jungen Menschen und gleichzeitig verhindern wir eine Überalterung der Dörfer“. Für die Verbandsgemeinde bedeutet dies bisher eine Investition in Höhe von insgesamt 1,7 Millionen Euro. Aktuell werden rund 200.000 Euro pro Jahr eingesetzt, das entspricht etwa 10.000 Euro pro Gemeinde jährlich. „Das sind uns unsere Dörfer wert“ sagte Lütkefedder.

Neben den einzelnen Häusern sei auch die Aktivierung von Innenpotenzialflächen zunehmend wichtiger. Ein frühes Beispiel sei das Seniorenheim in Wallmerod, das auf dem Gelände der ehemaligen Straßenmeisterei errichtet wurde. Oder aber auch das alte Feuerwehrgerätehaus in Hundsangen, das abgerissen wurde und auf dem zwei Bauplätze entstanden. Zuletzt sei auf dem Gelände der früheren Sporthalle in Wallmerod zwei Wohnhäuser mit jeweils 8 Wohnungen entstanden. Derzeit liefen Planungen, um auf dem ehemaligen Kirmesplatz in Wallmerod ein Gesundheitszentrum zu errichten.

„Eine tolle Initiative und es ist der richtige Weg“, fand der katholischen Würdenträger anerkennende Worte „für diesen in die Zukunft gerichteten Ansatz“. Er hatte auch gleich ein paar Fragen im Gepäck. Die erste Frage zielte darauf ab, wie man die Zustimmung von Seiten der Gemeinden dauerhaft hinbekommt. „Eine Menge Überzeugungskraft, viele Gespräche mit den Ortsgemeinden“ so Klaus Lütkefedder. Heute könne man auf gewachsene Projekte verweisen, die dazu führten, dass schon die Enkelgenerationen im Rathaus nachfragen.

Die Mobilität in der Region beschäftigte Bischof Georg Bätzing in der zweiten Frage. Hier verwies Verbandsbürgermeister Klaus Lütkefedder auf das „Dorfmobil“, das in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Taxiunternehmen realisiert wird. Fahrten von berechtigten Bürgerinnen und Bürger innerhalb der Gemeinden der Verbandsgemeinden sind zu einem Preis von sechs Euro möglich.

Frage drei beschäftigte sich mit den ortsbildprägenden Gebäuden und deren Nutzung. „Besonders schwierig war und ist dabei die Reaktivierung größerer Objekte, die zentral gelegen sind. Genau diese Schwierigkeiten erwarten wir bei der Umnutzung kirchlicher Objekte. Eine schnelle Lösung habe ich auch nicht, da man aus einer Kirche nicht einfach mal etwas Anderes machen kann. Gerne können wir unsere Expertise aber in gemeinsame Überlegungen einbringen“, so Lütkefedder.

Bischof Georg Bätzing signalisierte von Seiten der Kirche Interesse an einer Partnerschaft mit der Verbandsgemeinde Wallmerod, um bei den anstehenden Veränderungen im Rahmen der „Kirchlichen Immobilien Strategie (KIS) gemeinsame Lösungen zu finden.

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Beim anschließenden Rundgang durch die Ortsgemeinde Wallmerod konnte sich der Bischof noch praktische Beispiele anschauen. Dabei war auch die weitere Nutzung der katholischen Kirche ein Thema, das insbesondere die Teilnehmer aus der Ortsgemeinde Wallmerod, Ulf Ludwig und Desireé Glässer ansprachen. Es wurde zudem ein Zwischenstopp beim Seniorenheim eingelegt, deren Bewohner den Bischof herzlich begrüßten. Nach einem kurzen Plausch und einem gemeinsamen Gebet mit dem Segen des Bischofs ging es weiter. Weitere Stationen waren die Grundschule, die Sportanlagen, die Einkaufsmöglichkeiten und die neu errichtete Apotheke, wo spontan eine kleine Führung organisiert wurde. Mit vielen neuen Erkenntnissen und Anregungen verabschiedete sich danach die Gruppe zum nächsten Termin, dem Gottesdienst in Meudt. kdh

foerderer

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