Gemeinsamer Tourismusausschuss
... der Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg hat sich konstituiert
Die gute Kooperation zwischen den Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg wird weiter ausgebaut: Zum ersten Mal in Rheinland-Pfalz hat sich mit dem gemeinsamen Tourismusausschuss ein Ausschuss konstituiert, dem Vertreter aus zwei Verbandsgemeinden unter Berücksichtigung der Größen- und Mehrheitsverhältnisse angehören. Bevor die elf Mitglieder des neuen Tourismusausschusses per Handschlag von Bürgermeister Gerhard Loos (Westerburg) verpflichtet wurden, unterzeichneten er und der Bürgermeister der VG Wallmerod, Klaus Lütkefedder, eine Vereinbarung über „die Errichtung einer kommunalen Zusammenarbeit“. „Wenn diese modellhafte Zusammenarbeit funktioniert, wird das landesweit Schule machen“, betonte Gerhard Loos. Dem Ausschuss gehören fünf Mitglieder aus der VG Wallmerod und sechs Mitglieder aus der VG Westerburg an. Der Ausschuss steht unter der Leitung von Bürgermeister Gerhard Loos, Stellvertreter ist Bürgermeister Klaus Lütkefeddder. Die Zusammenarbeit erfolgt im Rahmen der Zukunftsinitiative „Starke Kommunen – Starkes Land“, die von Klaus Lütkefedder vorgestellt wurde. Er unterstrich: „Der gemeinsame Nutzen ist uns dabei wichtiger als der eigene Vorteil.“
Bereits 2011 wurde eine Kooperationsvereinbarung getroffen und festgelegt, dass beim Tourismus, der Ortskernentwicklung, den Feuerwehren und den Verbandsgemeindewerken (Wasser/Abwasser) zusammengearbeitet werden soll. Mit dem Konzept „Wäller Land“ bewarben sich die Verbandsgemeinden erfolgreich bei der vom Land Rheinland-Pfalz initiierten Zukunftsinitiative „Starke Kommunen – Starkes Land“ und wurden zur Modellregion. Ziel dieser Initiative des Landes ist es, die praktische Umsetzung von Bürgerbeteiligungen und interkommunalen Kooperationen zu testen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen möchte das Land Modelle für alle Kommunen entwickeln.
Im Bereich der Feuerwehren ist die VG Westerburg federführend. Die Zusammenarbeit soll weiter intensiviert werden. Dazu sind Workshops geplant. Bei den VG-Werken hat Wallmerod die Federführung. Es soll untersucht werden, welche Synergiepotenziale durch eine Kooperation möglich sind. Den Bereich Dorfkernentwicklung hat die VG Wallmerod übernommen und allen Ortsgemeinden in der VG Westerburg angeboten, sich an dem Projekt „Leben im Dorf – Leben mittendrin“ zu beteiligen. Derzeit sind Berzhahn, Girkenroth, Weltersburg, Willmenrod und Winnen mit dabei. Die Orte profitieren dabei auch von der Förderung durch EU-Mittel. Ein zweites erfolgreich realisiertes Projekt sind die Mehrgenerationentreffs in Bilkheim, Elbingen und Weltersburg. Drittens geht es darum, wie es den immer älter werdenden Menschen in den 45 Dörfern der beiden Verbandsgemeinden ermöglicht werden kann, so lange wie möglich im Dorf zu leben. Themen sind beispielsweise barrierefreies Wohnen, Nah- und Gesundheitsversorgung und Senioren-WGs. Der Ist-Stand wird derzeit über die Ortsgemeinden abgefragt.
Im touristischen Bereich hat die VG Westerburg schon einige Vorarbeit geleistet und ein Touristikkonzept Westerburger Land erstellt, auf das nun aufgebaut werden kann. Das etablierte Logo „WL“ (Westerburger Land) steht nun für das gemeinschaftliche Wäller Land. Der gemeinsame Tourismusausschuss wird, für beide Verbandsgemeinden die weiteren Umsetzungsschritte festlegen.
„Modellregion zu sein hat auch den Vorteil, dass es richtig Geld gibt“, informierte Klaus Lütkefedder weiter: 180 000 Euro für zweieinhalb Jahre (davon 80 000 für den Tourismusbereich) plus 50 000 Euro für die Bürgerbeteiligung. Außerdem kann die Umsetzung des Konzeptes von Fachagenturen unterstützt werden. Das Ziel, enger zusammenzuarbeiten, kann so schneller und effizienter umgesetzt werden. Im Anschluss stellte das Ingenieurbüro Empirica im nichtöffentlichen Teil der Ausschusssitzung das Tourismuskonzept Wäller Land vor.
Text: Angela Baumeier
Foto: Röder-Moldenhauer
