Einen Abend die Hornisse im Fokus
So erfuhren die Zuhörer, dass nur die Königinnen der Hornissen den Winter überdauern. Im Frühjahr suchen sie sich einen geeigneten Nestplatz, wo sie eine erste Wabe bauen, um darin die ersten Eiern ab zu legen. Aus den Eiern schlüpfen bald erste Arbeiterinnen, die dann den weiteren Nestbau übernehmen und sich die Königin auf die weitere Eiablage konzentrieren kann. Ist das Nest im Laufe des Frühsommers groß genug geworden, legt die Königin erste Königinneneier, die sie mit aus dem vergangenen Herbst gespeicherten Spermien befruchtet. Sind diese Jungköniginnen geschlüpft, legt die Königin in einer weiteren Wabe unbefruchtete Eier ab, aus denen die männlichen Drohnen schlüpfen. Sowohl die Jungköniginnen als auch die Drohnen werden von den Arbeiterinnen aus dem Nest vertrieben und es kommt im Spätsommer zur Paarung der Hornissen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Königin des Vorjahres ihre Aufgabe erfüllt und stirbt, gefolgt von ihrem gesamten Arbeiterinnenstaat, die noch bis zu den ersten kalten Wintermonaten im Nest ausharren. Auch die männlichen Drohnen haben ihre Aufgabe nach der Paarung erfüllt und sterben, während die befruchteten Jungköniginnen ein geeignetes Winterversteck aufsuchen, um im nächsten Jahr den Lebenskreislauf der Hornisse erneut zu beginnen.
Dass man keine Angst vor den Hornissen haben muss, wurde im Anschluss des Filmes von Gustav Erhardt aus Kelkheim erläutert, der seit langem im Hornissenschutz aktiv ist. Mit Hilfe eines mitgebrachten Hornissenkastens erläuterte er, wie man der Hornisse aktiv helfen kann, denn oft fehlen großräumige Höhlen in unserer ausgeräumten Landschaft, in denen die Hornissen ihre Nester bauen können. Die Angst vor der Hornisse sei meist unberechtigt so Erhardt und so würden die Nester der Tiere im Siedlungsraum oft zu schnell entfernt oder zerstört. Dabei seien Hornissen als Insektenfresser wichtige Partner der Menschen, um uns vor lästigen Plagegeistern zu schützen. Nachdem alle Fragen und Anregungen der Zuhörerschaft geklärt waren, bedankte sich Philipp Schiefenhövel von der Masgeik-Stiftung bei dem regen Interesse der Zuhörer und vor allem bei Gustav Erhardt für seine fachmännischen Erläuterungen.