Verbandsgemeinde Wallmerod nimmt Ausbildung zum LKW-Führerschein selbst in die Hand

Geschrieben von: Leben-im-Dorf am .

Endlich ist es soweit: Am 14.05.2019 haben fünf Feuerwehrmänner und eine Feuerwehrfrau mit der Ausbildung zum LKW-Führerschein begonnen. Dafür hat die Verbandsgemeinde Wallmerod zum 01.04.2019 eine eigene Fahrschule gegründet. Mit der Behördenfahrschule, wie die Fahrschule im Fachjargon heißt, nutzt die Verbandsgemeinde Wallmerod eine kostengünstige und flexible Möglichkeit, um neue LKW-Fahrer für die Feuerwehren auszubilden.

Die Freiwilligen Feuerwehren haben Bedarf an Nachwuchskräften mit LKW-Führerschein. Aus dem Fahrerpool für größere Feuerwehrfahrzeuge scheiden immer mehr Feuerwehrangehörige mit LKW-Führerschein durch Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Unter den jüngeren Feuerwehrangehörigen befinden sich nur noch ganz selten Fahrer mit LKW-Führerschein.

Das liegt daran, dass sich die Rahmenbedingungen geändert haben. Während früher Wehrpflichtige während des Grundwehrdienstes bei der Bundeswehr den LKW-Führerschein machen konnten, ist diese Möglichkeit mit der Abschaffung der Wehrpflicht weggefallen. Hinzu kommt, dass man durch die Einführung des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes nicht mehr ohne Zusatzausbildung mit dem LKW-Führerschein im gewerblichen Güterkraftverkehr tätig sein darf.

Trotz des Anreizes, die Hälfte der Führerscheinkosten von der Verbandsgemeinde Wallmerod erstattet zu bekommen, wollte zuletzt kaum noch jemand den LKW-Führerschein aus der eigenen Tasche bezahlen.

Deshalb ist die Idee entstanden, die Führerscheinausbildung selbst in die Hand zu nehmen und eine Behördenfahrschule einzurichten. Hervorgegangen ist die Idee aus den guten Erfahrungen, die bei der internen Ausbildung zum bei dem sog. Feuerwehrführerschein
bis 7,5 t gemacht wurden. Seit 2014 konnten nämlich über 30 Nachwuchskräfte intern ausgebildet werden, um Einsatzfahrzeuge bis 7,5 t zu fahren. Während die Ausbildung und Prüfung nach den vorgegebenen Spielregeln selbst durchgeführt werden kann, geht bei den großen Feuerwehrautos kein Weg an der herkömmlichen Fahrschulausbildung und Fahrprüfung beim TÜV vorbei.

Umgesetzt werden konnte das Projekt Behördenfahrschule, weil sich zwei gestandene Fahrlehrer bereit erklärt haben, die theoretische und praktische Ausbildung zu übernehmen. Als Dank der Kostenbeteiligung des Westerwaldkreises noch ein Feuerwehrfahrzeug in Aussicht war, mit dem man die Ausbildungsfahrten machen kann, war der Weg frei.

Wegbereiter war schließlich der Verbandsgemeinderat mit seinem Grundsatzbeschluss zur Einrichtung einer Behördenfahrschule vom 14.07.2016. Als das neue Feuerwehrauto mit dem etwas sperrigen Namen Mehrzwecktransportfahrzeug 3 (MZF 3) samt Fahrschulausstattung im Frühjahr 2019 ausgeliefert wurde, konnte das Projekt Behördenfahrschule in die heiße Phase gehen. Dank der fachlichen Unterstützung durch den Landesbetrieb Mobilität als Aufsichtsbehörde wurde schließlich zum 01.04.2019 die Behördenfahrschule eingerichtet.

behoerdenfahrschule
Fahrlehrer Jürgen Piesnack (rechts) und die Teilnehmer des 1. Lehrgangs freuen sich schon auf die Fahrstunden
foerderer

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