Infoveranstaltung zum Westerwälder Schwalbenschutz

Geschrieben von: Leben im Dorf am .

Schwalbenexkursion-nabu-HundsangenAusführliche Informationen zur Mehl- und Rauchschwalbe sowie zum Mauersegler und zu den Schutzbemühungen für die drei Arten konnten knapp 20 Teilnehmer auf der jüngsten Infoveranstaltung der Ortsgruppe des NABU Hundsangen, der Unteren Naturschutzbehörde des Westerwaldkreises und der Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg erhalten.

„Der NABU Hundsangen engagiert sich seit über 20 Jahren im Schwalbenschutz und hat seit dem Jahre 2008 tatkräftige Unterstützung von der Will und Liselott Masgeik-Stiftung erhalten“ erläutert Marcel Weidenfeller vom NABU Hundsangen in seinen Begrüßungsworten. „Aus diesen Bemühungen heraus konnten wir in den Jahren 2011 und 2012 in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde aus Montabaur je ein Schwalbenhotel in Hundsangen und Molsberg errichten“. Wolfgang Zirfas von der Unteren Naturschutzbehörde, der ebenfalls ein paar Begrüßungsworte an die Teilnehmer richtete, ergänzt, dass in den beiden letzten Jahren über 400 künstliche Nisthilfen durch die Untere Naturschutzbehörde an interessierte Bürger verteilt wurden.

Nach der Begrüßung ging es weiter mit einem bilderreichen und multimedialen Vortrag des Naturschutzreferenten der Masgeik-Stiftung Philipp Schiefenhövel. Schiefenhövel verdeutlichte, dass sich die Bestände der beiden Schwalbenarten in Hundsangen in den letzten zwanzig Jahren um fast die Hälfte reduziert haben. Außerdem ist die Anzahl der bewohnten Häuser stark zurückgegangen. Während in den 90er Jahren jedes Jahr noch durchschnittlich 40 Mehlschwalbenpaare in Hundsangen an durchschnittlich 23 Häusern brüteten, kommen seit 2008 nur noch 27 Mehlschwalbenbrutpaare pro Jahr in Hundsangen vor, die sich im Mittel auf lediglich acht verschiedene Häuser verteilen. Bei der Rauchschwalbe sieht die Situation noch dramatischer aus: Während von 1988 bis 1997 im Mittel 38 Brutpaare pro Jahr an durchschnittlich 19 verschiedenen Standorten vorkamen, sind es seit 2008 lediglich 17 Brutpaare, die nur noch an drei bis vier Standorten brüten. Den drei letzten verbleibenden Standorten dem Hof der Familie Pistor, dem Rossborner Hof der Familie Runge und dem innerörtlichen Schweinestall der Familie Weidenfeller kommen damit eine hohe Bedeutung für den Rauchschwalbenbestand in Hundsangen zu. Hierfür wurden die drei Familien im Jahr 2011 vom NABU mit einer Urkunde und einer Plakette ausgezeichnet. „Ein weiterer Baustein des Westerwälder Schwalbenschutzes ist die Öffentlichkeitsarbeit und die Einbindung von Kinder und Jugendlichen“ erläutert Schiefenhövel. „So führen zurzeit die Schüler eines Biologieleistungskurses des Konrad Adenauer Gymnasium eine eigenständige Schwalbenerfassung in ihren Heimatgemeinden durch und sollen so für den Schwalbenschutz sensibilisiert werden!“ Die Betreuung des Projektes liegt bei der Biologielehrerin und NABU-aktiven Bärbel Kiehne und Herrn Schiefenhövel.

Nach dem Vortrag konnte das soeben erlernte dann draußen vor Ort überprüft werden. Auf einem kleinen Rundgang durch Hundsangen zeigten die Veranstalter, woran man die drei Arten in natura unterscheiden kann und was bereits alles für die Schwalben und Mauersegler in Hundsangen getan wurde. Den Abschluss fand die Veranstaltung schließlich am ersten Westerwälder Schwalbenhotel, wo nach fünf erfolgreichen Bruten im vergangenen Jahr die Schwalbenschutzaktiven mit 16 geflügelten Glücksboten in diesem Jahr für ihre kontinuierliche Arbeit belohnt wurden.

Schwalbenexkursion-nabu-Hundsangen

foerderer

www.lebenimdorf.de verwendet Cookies, um die Webseite zu optimieren und Ihnen den Besuch angenehm zu gestalten. Wenn Sie unseren Service weiterhin nutzen, gehen wir davon aus, dass Sie der Verwendung von Cookies zustimmen. Weitere Informationen zu den von uns verwendeten Cookies und deren Löschung finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ich akzeptiere Cokkies von dieser Seite.