Platt schwätze wie anem der Schobel gewose es

Geschrieben von: Leben im Dorf am .

„Seng met un schwätz platt“ hieß es wieder in „Eidtsfritze Schauer“ in Hundsangen, wozu der Kulturförderverein der Verbandsgemeinde Wallmerod eingelanden hatte. Der bereits zum fünften Mal stattfindende Abend war so gut besucht, dass noch Tische und Bänke im Hof aufgestellt werden mussten. Das große Scheunentor wurde geöffnet damit auch alle Gäste in den Genuss des Abends kamen. Dass es ein Genuss wurde, dafür sorgten nicht zuletzt die „Plattschwätzer“ die mit ihren Geschichten und Anekdoten das Publikum zum Lachen und Schmunzeln brachte. Den Anfang machte Wolf Dieter Endlein aus Meudt. Er berichtete vom „Grabmahl des Attila“ das sich im Westerwald befindet und den dazugehörigen Hunnen, die schließlich Hundsangen gegründet hatten, woher sonst wohl sollte der Name „Hunsange“ kommen. Eine altbekannte und immer wieder mit sehr guten Geschichten aufwartende Rednerin ist Rita Wörsdörfer aus Salz. Sie berichtete von einem „Ikaaf in Limbursch“ und „Wot mer su schwätzt“ und hatte mit diesen Geschichten die Lacher auf ihrer Seite. „Ei kinnst dau meisch da net“ ging es musikalisch mit Josef Friedrich los. Jetzt kennen ihn alle, den Mann aus Lindenholzhausen was auch als „Hollese“ bekannt ist. Friedrich berichtete gekonnt von seinen „Kindheitserlebnissen auf dem Bauernhof“. Damit rief er bei vielen Gästen Erinnerungen wach.

Vor einem drohenden Blitzeinschlag nahmen sich die Eheleute noch selbst schnell die Beichte ab. Davon berichtete Kathi Eid aus Hundsangen, und wie schwer es der Ehefrau fiel ihre Sünden dem Gatten zu beichten. Als der endlich dran war verzog sich jedoch das Gewitter und der Gatte zog es vor, seine Sünden beim schwerhörigen Pallottinerpater in Limburg zu bereuen. Von „Froijer“ einem Gedicht von Erika Meudt, zitierte Hiltrud Göbel, einer Zeit wo „Pat“ und „Go“, „Grußmamme“ und „Grußbabbe“ sich um Haus und Hof kümmerten. Die zweiundachtzigjährige Maria Müller aus Meudt erzählte von den neuen türkischen Nachbarn, bei denen sie sich ein Ei ausleihen wollte, aber „Ga ga“ gab‘s nur in der Türkei. Die einzelnen Vorträge wurden von Otto Merfels und Hubert Eidt musikalisch begleitet. Alte Volkslieder und Schlager aus den eigens neu erstellten Liederbüchern sang das ganze Publikum mit. Am Ende dankte der Geschäftsführer des Kulturfördervereins, Dieter Ehinger, den zahlreichen Protagonisten vor und hinter der Bühne. Sein Dank galt auch die Hundsänger Feuerwehr die für die Bewirtung sorgte, sowie den Familien Benten und Eidt für die Bereitstellung der Lokalität. Der Abend war noch lange nicht zu Ende und bis tief in die Nacht wurde noch viel gelacht und auf platt geschwatzt.

platt2015

Hiltrud Göbel, Wolf Dieter Endlein, Rita Wörsdörfer, Dieter Ehinger, Kathi Eid, Maria Müller, Otto Merfels, Josef Friedrich und Hubert Eidt (v. l.) sorgten mit ihren Geschichten auf „platt“ und ihrer Musik für einen geselligen Abend.

foerderer

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