Initiative „Backesdörfer“ ins Rollen gebracht

Geschrieben von: Leben im Dorf am .

Konzept des regionalen Nahversorgungsnetzwerks vorgestellt

Der demografische Wandel hat seine Auswirkungen auf das Leben im Dorf. In nur wenigen Gemeinden gibt es noch Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen und Treffpunkte, wie Gaststätten und Cafés.

Die beiden Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg haben sich das gemeinsame Ziel gesetzt, durch den Aufbau eines regionalen Nahversorgungsnetzwerks im Rahmen des Aktions- und Förderprogramms „Leben im Dorf – Leben mittendrin“ bestehende Strukturen zu erhalten und so den künftigen Bedarf zu sichern. Im Auftrag der beiden Verbandsgemeinden erarbeitete die Unternehmensberatung Volker Bulitta aus Trier eine Machbarkeitsstudie, die nun im Bürgerhaus „St. Barbara“ in Bilkheim den Vertretern von Kreis und Kommunen vorgestellt wurde.

Schonungslose Analyse: Dorfläden rechnen sich nicht

Im Anschluss an die Begrüßung durch Ortsbürgermeister Michael Becker und VG-Bürgermeister Klaus Lütkefedder stellten Volker Bulitta und sein Mitarbeiter Markus Gietzen das Ergebnis ihrer aufwendigen Untersuchungen - die sich mit den Ortsgemeinden Bilkheim, Elbingen, Girkenroth, Guckheim, Härtlingen, Hahn am See, Herschbach, Mähren, Salz und Weltersburg befasste - vor.

Die schonungslose Analyse ergab: Dorfläden könnten die Situation zwar verbessern und bestehende Lücken schließen, jedoch sind sie wirtschaftlich nicht tragbar. Zunächst schien es, als sei ein Traum geplatzt. Doch Volker Bulitta sprach in seiner Empfehlung Ideen aus, die von den beiden Verbandsgemeindebürgermeistern bereits zu einem anschaulichen Konzept erarbeitet wurden. „Es gibt kein Muster, das man kopieren kann“, brachte es Lütkefedder auf den Punkt. Mit dem Hintergrund, dass es in früheren Jahren in dieser Region in fast jedem Dorf ein Backes gab und diese teilweise auch heute noch im Mittelpunkt von Feierlichkeiten stehen, sei es für alle Beteiligten von Vorteil, dies als „Aufhänger“ zu nehmen. Das „Wir-Gefühl“ müsse hier mit verschiedenen Aktionen gestärkt werden. Diesbezüglich sei neben der Nutzung der bereits etablierten Regionalmarke „Kräuterwind“ auch ein ortsübergreifendes Event geplant, welches sowohl die benachbarten Gemeinden als auch den Tourismus anspreche und einen Mehrwert für jede am Modellprojekt beteiligte Gemeinde darstelle. Somit war die Initiative „Backesdörfer“ geboren. Wie Lütkefedder weiter erläuterte, müssten neben einem Steuerkreis auch Arbeits- und Projektgruppen gebildet werden, die fachlich zu begleiten sind.

Konzept „Backesdörfer“: Mobile Märkte, Treffpunkte, Events

Diese hätten die Aufgabe, mobile wöchentliche Märkte zu organisieren sowie Netzwerke und Angebote auszubauen. In diesem Zusammenhang sollen Treffpunkte und Kommunikationszentren (Backes, Gaststätten, vorhandene Geschäfte und Dorfgemeinschaftshäuser) mit einbezogen werden. „So kann eine sinnvolle Verbindung zwischen Seniorenkaffee und Einkaufsmöglichkeit entstehen“, so Lütkefedder. Wie Westerburgs VG-Bürgermeister Gerhard Loos weiter erläuterte, sei der Zeitplan aufgrund der Dringlichkeit (das LEADER-Förderprogramm läuft bis 2013) bereits gesteckt. Im kommenden Jahr werde mit der Festlegung der weiteren Vorgehensweise, sprich Gesamtkonzeption, begonnen. Zu einem regionalen und touristischen Highlight soll im Sommer 2011 ein großes gemeinsames Fest werden, welches unter dem Motto „Tag des offenen Backes“ steht. Hier hätten die Gemeinden die Möglichkeit, sich zu präsentieren und mit einem abwechslungsreichen kulinarischen Angebot viele Besucher anzulocken. Wenn alle Aktivitäten gut laufen, sollen weitere Orte eingebunden, ein Trägerverein gegründet und die Abläufe  kontinuierlich  optimiert werden. „Mit diesen und weiteren Ideen müssen wir gemeinsam eine Lösung finden“, so die beiden Bürgermeister, die mit Unterstützung der Gemeindegremien optimistisch in die Zukunft blicken.

nahversorgung

Markus Gietzen (vorne von links) und Volker Bulitta möchten zusammen mit den beiden VG-Bürgermeistern Klaus Lütkefedder (Wallmerod), Gerhard Loos (Westerburg) und den Ortsbürgermeistern Michael Becker (Bilkheim), -hinten von links- Werner Kurowski (Guckheim), Udo Sturm (Girkenroth), Volker Solbach (Mähren), Gisela Benten (Weltersburg), Horst Hartenfels (Elbingen), Rainer Mallm (Salz) und Sven Heibel (Herschbach) das erarbeitete Konzept umsetzen.

foerderer

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